Der vorliegende Band beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Komponisten und Verlegern und mit den Konsequenzen, die sich daraus für die Edition von Musikwerken ergeben. Vor allem geht es um die zwischen der ersten Niederschrift und der Veröffentlichung eines Werks liegenden Prozesse, also die Arbeit von Kopistinnen und Kopisten und Notenstecherinnen und Notenstechern, von Lektorat und Verlag. Deren Zusammenarbeit mit Komponisten und die Bedeutung, die sie für die gedruckte Form musikalischer Werke hat, wird in neueren wissenschaftlichen Ausgaben zunehmend in die Textkritik einbezogen. Wie weit die Prozesse durch den Komponisten autorisiert, von ihm für unwichtig erachtet oder sogar gegen seine Intention vorgenommen wurden, ist dabei nicht immer leicht zu entscheiden – denn schriftliche Zeugnisse dieser Arbeitsvorgänge sind nur selten erhalten. Ob es sich um verbreitete, typische Abläufe handelt, ob diese historisch oder für den jeweiligen Komponisten spezifisch sind, untersuchen neun Autor:innen anhand von Beispielen bei Joseph Haydn, Johann Christoph Friedrich Bach, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Johannes Brahms, Max Reger, Richard Strauss und Hans Zender.
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