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Rezension | „Jack the Ripper’s Sammlung der Herzen“ von Maya Shepherd

Jack The Ripper ist ein Fall, der viele Fragen aufwirft, auch heute noch. Er gehört zu den berühmtesten Mordfällen, da bis heute nicht bekannt ist, wer hinter dem Namen Jack The Ripper steckte – er konnte nie gefasst werden…

 

In dem Werk „Jack The Ripper’s Sammlung der Herzen“ begegnen wir Mary Jane Kelly, des Rippers fünftes Opfer, welches am grausamsten zugerichtet wurde.

Miss Kelly wacht zu Beginn des Buches im Kreise vier weiterer Frauen auf, die ihr vage bekannt vorkommen. Doch wer sind sie?

Mary kann die Damen nach kurzer Zeit den Opfern des Rippers zuordnen und versteht die Welt nicht mehr, bis ein Mann vor sie tritt, der ihr aus der letzten Nacht bekannt vorkommt: Sie hatte ihn für einen weiteren Freier gehalten, doch schnell merkt sie, dass sie ein weiteres Opfer des Serienmörders geworden ist. Um Mary Kelly aufzuklären, weshalb sie dennoch weiterhin unter den Lebenden weilt, obwohl sie tot ist, zeigt Jack ihr ein Einmachglas mit ihrem Herzen. Er hat sie und seine anderen Opfer mit schwarzer Magie an diese Welt gebunden. Als Geister. Die Menschen können sie noch sehen, doch die Frauen können und müssen ihr Gesicht durch Magie verändern, wenn sie nicht erkannt werden wollen. Mary Kelly empfindet Jack gegenüber keiner Dankbarkeit, auch wenn dieser ihr das zu verstehen geben möchte, immerhin hat er sie zur Unkenntlichkeit verstümmelt.

 

Direkt zu Beginn wurde ich als Leser in eine Situation geworfen, in der ich mich verloren gefühlt habe. Das erreicht Maya Shepherd durch ihren Schreibstil. Beim Lesen fühlt man sich wie Mary Kelly, man bekommt kein Easter Egg geliefert, läuft ins Ungewisse auf Marys Weg. Ihre Annahmen bezüglich der Identität des Rippers scheinen plausibel, man selbst könnte keine bessere Vermutung haben als sie. Doch alles ist ganz wirr. Es kommen Fragen auf, die keiner beantworten zu können scheint. Mary möchte ihr Herz von Jack zurückhaben, doch wird ihr das gelingen? Immerhin ist sie auf sich allein gestellt und kann keine Unterstützung der anderen Opfer erwarten, besonders nicht von Polly, die Jack vollends untergeben ist und ihn als ihren Erlöser ansieht. Warum sollte sie also Mary helfen, ihren Heiland zu stürzen?

 

Ich persönlich habe mich sehr wohl beim Lesen des Buches gefühlt. Die Atmosphäre ist spannend wie gruselig, traurig und tragisch und zieht einen völlig in die Welt der Opfer des Jack the  Rippers. Man findet sich im Viktorianischen England, jedoch nicht in den wohlhabenden Vierteln, sondern im East End, dem ärmsten Viertel Londons zu dieser Zeit. Die Umgebung des Slums gibt einem ein unbehagliches Gefühl, an jeder Ecke stehen Prostituierte und Männer, die deren Dienste in Anspruch nehmen. Ein kleiner Widerspruch, ich weiß, doch ich bin ein Fan von True Crime.

 

Im Großen und Ganzen ist Jack The Rippers Sammlung der Herzen eine wunderbar umgesetzte magische Geschichte auf dem Grundbaustein des Whitechapel Mörders und seiner Opfer.

Zum Ende des Buches bekommt man eine Identität des Rippers und dazu eine logische Erklärung, weshalb sein bürgerlicher Name nie bekannt gegeben wurde (doch denkt dran: diese Aufdeckung und die Geheimhaltung des Namens sind Fiktion und entsprechen nicht der Realität!)

 

Meine Empfehlung geht raus an jene, die gerne mal Bücher ohne Liebe, dafür mit Spannung lesen und offen für eine Entführung ins Ungewisse sind. Für alle, die ein bisschen Magie im Alltag brauchen und Verbrechern zwischendurch auf der Spur sind. Ich empfehle dieses Buch allen, die sich gerne ins Viktorianische London verirren.

 

Eine Empfehlung von Julia Overdick (16.02.2024)

Maya Shepherd – Jack the Ripper’s Sammlung der Herzen

Drachenmond Verlag – 16,00€

9783959917513

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